Die FDP spricht über den Wolf

Die FDP spricht über den Wolf

Usingen – „Der Wolf in Hessen und im Taunus – was nun?“ Diese Frage will die FDP am kommenden Freitag, 12. Mai, ab 18.30 Uhr in der Hugenottenkirche in Usingen beantworten.

„1841 wurde nach Angaben des Heimatforschers Wolfgang Ettig der letzte Wolf in Taunus erlegt. Jetzt, nach über 180 Jahren, ist er auf einmal wieder da“, teilen die Liberalen mit und verweisen auf die seit Wochen stattfindende, bundesweite und zum Teil erhitzte Debatte über das Tier. „In der aktuellen Diskussion wird deutlich, dass wir es mit höchst unterschiedlichen Positionen und Bewertungen darüber, wie man damit umgehen soll, zu tun haben.“

Wie bei vielen aktuellen Themen, so die FDP, polarisiert auch die „Rückkehr des Wolfs“ in der Bevölkerung. „Die Befürworter jubeln und sehen in ihm einen positiven Beitrag zur Sicherung und Ausweitung der Artenvielfalt.“ Die Verbände beriefen sich auf den Status des Wolfs als seltenes Wildtier, das unter hohem und besonderem gesetzlichen Schutz stehe. Rechtlich dürfe er daher weder bejagt noch aktiv vertrieben werden.

„Aber da gibt es auch die, und das sind nicht wenige, die unter dem Wolf in freier Wildbahn leiden“, heißt es in der Mitteilung weiter. Dies seien besonders die Weidetierhalter und Jäger. Zu den Beutetieren des Wolfs gehören Rotwild sowie andere Wildtiere, aber eben immer öfter auch Weidetiere wie Schafe, Rinder und Ziegen. Allein in den vergangenen Wochen sei es wohl zu über zehn dokumentierten Fällen bei Weidetieren im Usinger Land gekommen, rechnet die FDP vor. Mit 100-prozentiger Gewissheit seien diese Fälle aber noch nicht dem Wolf zuzuschreiben, da derzeit die Untersuchungen liefen. Betroffen sei auch der Schäfer Schumacher aus Eschbach.

„Die Natur“, so die FDP, „ist unser aller Lebensgrundlage.“ Es sei daher eine zentrale, unstrittige politische Aufgabe, sie für heute und für künftige Generationen zu sichern. „Der Wolf ist ein politisches Thema geworden, für das es gilt, sachgerechte Entscheidungen und Lösungen zu finden. Auch wenn insgesamt noch Klärungsbedarf hinsichtlich der bisherigen Fälle besteht, so scheint sicher, dass es sich hier um eine sehr ernstzunehmende problematische Entwicklung handelt, die nicht zu verharmlosen ist.“

Die FDP sieht hierzu akuten Gesprächsbedarf und lädt deshalb zu dem eingangs erwähnten Meinungsaustausch ein. Diskussionsteilnehmer an der Veranstaltung sind Fachvertreter aus der Land- und Forstwirtschaft sowie Betroffene aus der Gruppe der Weidetierhalter. Eine Sachdarstellung zum Thema „Wölfe in Hessen“ und zu den unterschiedlichen politischen Positionen präsentiert zu Beginn die FDP-Landtagsabgeordnete Wiebke Knell. Sie ist Sprecherin für „Umwelt, Landwirtschaft, Jagd und Forst“ sowie Mitglied im entsprechenden landespolitischen Ausschuss in Wiesbaden. red

Quellenangabe: Usinger Neue Presse vom 10.05.2023, Seite 15