FDP zu Gast bei Miriam Preis vom Stockheimer Hof

19.03.2021

FDP zu Gast bei Miriam Preis vom Stockheimer Hof – die heimische Landwirtschaft ist ein Garant für unser Leben!-

FDP informiert sich über die aktuelle Lage der Usinger Landwirtschaft –

Die Politik scheint was die herausragende Rolle und Wichtigkeit der Landwirtschaft für die Gesellschaft angeht, in den letzten Jahren den Bezug zur Wirklichkeit völlig aus den Augen verloren zu haben. Fast alle Parteien rennen nur noch dem Zeitgeist hinterher und der verfestigt immer mehr die irrige Meinung, daß die Landwirtschaft Umwelt und Natur schädigen. „Es werden Gesetze gemacht, die in keinster Weise der sachbezogenen Realität entsprechen.

Es ist en vogue, die Landwirte zu den Prügelknaben der Nation zu machen, zumindest die, die in einer verklärten Rückkehr zur „Dreifelderwirtschaft“ nicht die Lösung für eine naturbezogene Landwirtschaft der Zukunft sehen“, so der FDP Spitzenkandidat Ralf Müller, der selbst auf eine lange geschichtliche landwirtschaftliche Tradition in seiner Familieverweisen kann und auf dem Land in Nordhessen aufgewachsen ist.

Wir Freien Demokraten unterstützen ausdrücklich die in Usingen ansässigen landwirtschaftlichen Betriebe und die damit verbundene Lebensmittelproduktion vor Ort. Die heimische Landwirtschaft spielt eine essentielle Rolle für die Sicherung der regionalen Produktion und deren Beitrag zur Versorgung des lokalen Marktes. Damit werden Transportwege eingespart, die Umwelt geschont und Qualität und Frische von Fleisch, Obst und Gemüse sichergestellt. Wir befürworten sämtliche Anstrengungen der heimischen Landwirte ihre Produkte direkt in Hofläden zu vermarkten. Der Pflege und dem Ausbau unseres Feldwegenetzes weisen wir eine bedeutende Rolle zu. Damit ermöglichen wir der Landwirtschaft eine reibungslose Bewirtschaftung.

In der Usinger Kernstadt gibt es heute noch fünf große Betriebe, einen der auf eine Jahrhunderte alte Geschichte verweisen kann, den Stockheimer Hof gelegen am Stockheimer Bach hat das FDP Vorstandsmitglied Ulrich Keth aktuell besucht. Der Stockheimer Hof ist ein Landwirtschaftlicher Betrieb der von der jungen, engagierten Miriam Preis bewirtschaftet wird. Preis ist Landwirtin aus Leidenschaft und mit ganzer Seele. Ihr Traumberuf gibt der diplomierten Landwirtin die Freiheit einer selbstständigen Existenz.

Diese Freiheit hat allerdings auch ihren Preis. „Freie Wochenenden oder gar ein längerer Urlaub, wie er heute zum Lebensstil gehört, kannst du vergessen“, so Preis.

Sonnenbaden im fernen Thailand nur ein Traum. Das Arbeitspensum, das auf eine Landwirtin und Ihren Partner wartet ist nach den Maßstäben eines Angestellten mit gesichertem Einkommen immens. Kühe wollen immer fressen auch sonntags, und so bestimmt der Ablauf der Natur den Lebens- und Betriebsalltag.Der Stockheimer Hof ist heute auf die Aufzucht von Milchkühen spezialisiert.

Die Milchkälber kommen zu Miriam Preis in Pension bis diese selbst reif sind zum Kalben und der Milcherzeugung. 0,30€/l bekommt der deutsche Landwirt derzeit pro Liter Milch, ein „Armutslohn“, wenn man die Arbeit sieht, die es braucht die Milch zu gewinnen mehr als 0,70€ bekommen die Molkerei und der Handel. Millionäre werden so nicht geschaffen, so Preis im Gespräch mit Ulrich Keth. Es ist die Liebe zum Beruf und zur Natur, die Preis und ihre Kollegen in Deutschland jeden Tag antreibt. Der für den Erhalt der über Jahrhunderte gewachsenen vielfältigen Kulturlandschaft aufgebrachte gesamtgesellschaftliche Dienst wird in keinster Weise honoriert. 0,30€/l ist keine Anerkennung und Wertschätzung für diese gesellschaftliche Leistung. Ob die kleine zweijährige Mathilda, das „Baby des Bauerhofes“, hier eine Zukunft haben wird, sieht Keth mit großer Sorge.

Gerade in Mittelgebirgen wie dem Taunus, sind aus historischen und topografischen Gründen und Gegebenheiten die Gehöfte ehr klein, oft zu klein für eine effiziente Bewirtschaftung nach heutigen betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten. Zu den größten Sorgen, die Miriam Preis belastet: dass durch städtebauliche Änderungen und eine expansive Wohnbebauung sowie die geplante Umgehungsstraße die bewirtschafteten Flächen noch mehr zerstückelt und verkleinert werden. Ein weiteres zentrales Problem besteht auch darin, daß durch den gesellschaftlichen Wandel der letzten 50 Jahre Bezug und Verständnis für die betrieblich essentiellen und notwenigen Prozesse und Arbeitsweisen der Landwirtschaft selbst bei uns verloren gegangen sind. Die Menschen haben sich von der Landwirtschaft entfremdet. „Es geht nicht ohne Düngemittel und Schadinsektenschutz, sonst wird der Ertrag noch geringer“, so Miriam Preis. Jeder verantwortungsbewusste Landwirt geht daher sorgsam mit den Ressourcen um. Grundsätzlich ist ein Landwirt erst einmal ein naturverbundener „Grüner“, aber auch er und seine Familie müssen überleben dürfen. Und wenn der polnische Kollege spritzt „auf Deibel komm raus“,kann er seine Produkte eben billiger anbieten. Diese landen dann wie selbstverständlich in unseren Supermärkten und werden konsumiert. In Deutschlandsind die Vorschriften sehr streng und die Anwendung von Insektiziden ist limitiert. Landwirte sind in der FDP immer noch recht gut vertreten, zurzeit ist eine ehemalige Weinkönigin deutsche Landwirtschaftsministerin, aber hilft sie ihrem Stand, fragt Keth? „Wir alle können helfen, indem wir dort wo dies möglich ist direkt vom Erzeuger einkaufen und ihm somit unsere Anerkennung zollen“ faßt Keth zusammen. Ganz wichtig ist, daß vor allem die Kinder den Bezug zu unserer Landwirtschaft nicht verlieren. Hier muß über mehr Nähe schon ab dem Kindergarten nachgedacht werden. Schulklassen kommen öfter vorbei und lernen bei ihr, dass die „Kühe nicht lila“ sind, ergänzt Preis. Auch bei der Ferienfreizeit, die die Stadt Usingen in vorbildlicher Weise organisiert, ist ihr Hof immer wieder gerne Gastgeber und es gibt oft von den Kindern selbst Gekochtes. Eine wunderschöne positiv prägende Erfahrung. „Die schönen, stämmigen Angusrinder mit Kalb können die Kinder nur bestaunen, aber nicht essen“ fügt Preis mit einem Lächeln hinzu. „Man muss die Tiere lieben, das kannst du von dieser Landwirtin lernen“, faßt ein beeindruckter Ulrich Keth sein Gespräch zusammen.

Ulrich Keth Mitglied der FDP Fraktion in der Usinger Stadtverordneten Versammlung

Ralf Müller Stellv. Vorsitzender des Ortsverbandes Usingen