Innenstadt entlasten, Verkehrsfluss verbessern

27.01.2022

Innenstadt entlasten, Verkehrsfluss verbessern

USINGEN – FDP legt Pläne für eine neue Straßenführung vor – Keine Chance für Brandholzspange

Das Planspiel der FDP sieht einige Veränderungen in der Straßenführung vor. Die Obergasse etwa wird Einbahnstraße ab dem neuen Kreisel am Schloßplatz und ab Goldene Sonne in Richtung Weilburg gesperrt, dafür wird die Wilhelmjstraße in beide Richtungen befahrbar. FOTO: burger

Mit einem Gedankenspiel für die neue Straßenführung beschäftigt sich derzeit die FDP. „Wir gehen davon aus, dass die Angaben von Hessen Mobil zum Zeitplan der Nord-Ost-Umgehung auch funktionieren“, sagt der ehemalige Fraktionschef der FDP, Gerhard Brähler, und Parteichef Dr. Bernd Büchner ergänzte: „Für die Innenstadt und die Anwohner wäre dies eine große Entlastung, aber wir müssen uns jetzt schon Gedanken machen, wie dann der Verkehrsfluss in Usingen ohne zwei Bundesstraßen und dem vielen Durchgangsverkehr optimal zu gestalten ist.“

Deshalb habe sich die FDP Gedanken gemacht und einen Vorschlag erarbeitet, um einen sinnvollen Verkehrsfluss zu ermöglichen. Die größten Änderungen dabei sieht der Diskussionsvorschlag beim Schloßplatz vor. Der Brunnen, derzeit recht sinnfrei auf einer Verkehrsinsel gelegen, wird versetzt in Richtung CWS. Dafür ermöglicht ein Kreisel die Zufahrt in alle Richtungen, sprich, auch zum Bahnhof, die Wilhelmjstraße wird in beide Richtungen befahrbar.

Dagegen sieht die Idee vor, die Obergasse als Einbahnstraße in Richtung Weilburg zu gestalten und ab Goldene Sonne oder Polizei in diese Richtung komplett zu sperren. Der Verkehr wird dann aus Weilburg über Kreuzgasse, Zitzergasse und Wilhemjstraße in Richtung Bad Homburg geführt.

„Immer die Umgehungsstraße vorausgesetzt, denn dann muss die Innenstadt nur noch den Ziel- und Quellverkehr aufnehmen“, sagte Brähler. Und der sei schließlich weitaus geringer. Geöffnet wird auch die Straße Am Marktplatz von der Neutorstraße aus, um das Fachmarktzentrum zu erreichen und die Bahnhofstraße zu entlasten.

„Das wäre dann auch eine Entlastung des Westerfelder Weges“, sagt Brähler. „Wir muten mit dem Plan natürlich den Autofahrern zu, einen Umweg in Kauf zu nehmen, etwa zu den neuen Wohngebieten alte Klinik und KLS. Das sind aber nur ein, zwei Minuten, dagegen entlasten wir die Innenstadt. Mit der Umgehung können schließlich fast alle Wohngebiete direkt erreicht werden, eine Fahrt durch die Stadt, nur um nach Hause zu kommen, entfällt.“ Das gelte auch, wer aus Richtung Bad Homburg zur Klinik wolle. „Da ist dann der Weg über die Umgehung der beste.“

Vorteile für das Gewerbe

Was die Planungen der Bürgerinitiative betrifft, den Durchstich Brandholz als Alternative zu gestalten, gibt’s eine klare Absage der FDP. „Wir haben schon vor vielen Jahren ein ähnliches Denkmodell vorgelegt und uns in Neu-Anspach blutige Nasen geholt. Auch Hessen Mobil wird niemals die Heisterbachstraße zur Bundesstraße umwidmen, dafür sind alle Kreuzungen zu eng, das Gefälle zu stark. „Außerdem belastet der Verkehr dann Westerfeld und Wilhelmsdorf unzumutbar.“ Auch die ständige Wiederholung des Plans mache ihn nicht besser.

Die Planspiele der FDP haben aus ihrer Sicht auch fürs Gewerbe deutliche Vorteile. „Da dann die Obergasse Einbahnstraße wird, kann die Straße verengt werden und Parkplätze quer angeordnet.“

Dass der Bau noch bis mindestens 2025 auf sich warten lassen wird, beschäftigt die Partei auch. „Das bedeutet, dass wir schon jetzt alle baulichen Maßnahmen – seien es der Umbau der Obergasse oder des Schloßplatzes – entsprechend gestalten müssen. Denkbar sei, Straßen und Gehwege höhengleich zu bauen, damit alle Verkehrsteilnehmer, Fußgänger, Radler und Autos gleichberechtigt würden. „Das klappt bereits in der Scheunengasse, sollte aber in alle künftige Baumaßnahmen aufgenommen werden.“

Alles sei aber ein Planspiel. „Da die Zeit drängt, denn Planungen benötigen viel Zeit, sollten wir nun mit allen Parteien ins Gespräch kommen, um Möglichkeiten der Umgestaltung auszuloten“, sagt Büchner. bur

Quellenangabe: Usinger Neue Presse vom 27.01.2022, Seite 14