FDP fordert endlich klare Strategie zur Belebung der Usinger Innenstadt

23.11.2025

In der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung hat die FDP-Fraktion erneut das Thema Innenstadtbelebung auf die Tagesordnung gebracht. FDP-Stadtverordneter Ralf Müller machte dabei deutlich, dass die Versäumnisse der vergangenen Jahre inzwischen unübersehbar seien.

„Während sich in der Usinger Innenstadt immer mehr Leerstände zeigen und Geschäfte ihre Türen dauerhaft schließen, verweigert die Stadtspitze weiterhin eine inhaltliche Debatte über Lösungen“, so Müller. „Anstatt über Strategien zur Belebung der Innenstadt zu sprechen, wird erneut über Geschäftsordnung und Verfahren diskutiert. Der Elefant im Raum bleibt unangetastet: Welche Strategie hat die Stadt eigentlich, um ihre Innenstadt wiederzubeleben?“

Die FDP zeigt sich insbesondere irritiert darüber, dass trotz einer personell gut ausgestatteten Wirtschaftsförderung – drei Mitarbeiterinnen sind in diesem Bereich tätig – bislang keine erkennbaren Maßnahmen oder Konzepte zur Stärkung der Innenstadt vorgestellt wurden.

„Wirtschaftsförderung darf sich nicht nur auf die Gewerbegebiete am Stadtrand beschränken“, betont der Vorsitzende des FDP-Ortsverbands, Oliver Mächold. „Gerade Handel, Gastronomie und kleine Dienstleister im Zentrum brauchen Unterstützung, wenn die Innenstadt nicht weiter veröden soll.“

In den vergangenen Wochen haben erneut mehrere Geschäfte in der Innenstadt ihren Betrieb eingestellt – und mit der angekündigten Schließung des Geschäfts von Mona Homm (Insdorf) verliert die Innenstadt bald einen weiteren Anziehungspunkt. Nach einer aktuellen Erhebung der FDP Usingen weist die Kern-Innenstadt derzeit einen historisch hohen Leerstand mit 22 leerstehenden bzw. potenziell nutzbaren ehemaligen Gewerbeflächen auf. „Wenn diese Entwicklung – und es gibt bereits weitere Schließungspläne – so weitergeht, ist von der einst lebendigen Usinger Innenstadt bald nichts mehr übrig“, warnt Mächold.

Zwar bemüht sich die Stadtverwaltung um Fördermittel – etwa aus dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“, das ab 2026 fortgesetzt wird. Was jedoch fehlt, ist ein konkretes, zukunftsorientiertes Konzept, wie die Innenstadt wieder zu einem lebendigen, multifunktionalen Lebens-, Gewerbe- und Erlebnisort werden soll. Die FDP kritisiert, dass Fördergelder bislang ohne erkennbaren Gesamtplan eingesetzt werden. „Ein Beispiel ist die viel beworbene Schafferei“, erklärt Mächold. „Das Projekt ist ohne Frage eine gute Idee und ein wertvoller sozialer Treffpunkt, der das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Aber als Maßnahme zur Belebung der Innenstadt, zur Steigerung der Attraktivität und der Besucherfrequenz hat es bisher keinen nennenswerten Beitrag geleistet. Wenn öffentliche Gelder fließen, sollte klar sein, welche konkreten Ziele damit erreicht werden sollen – und wie sich der Erfolg messen lässt.“

Die FDP fordert daher, dass die Stadt endlich eine übergreifende Innenstadtstrategie erarbeitet – mit klaren Zielen, messbaren Ergebnissen und enger Einbindung von Handel, Gastronomie und Bürgerschaft. „Es reicht nicht, Fördermittel zu beantragen – man muss auch wissen, wofür man sie nutzt“, so Mächold abschließend. „Wir brauchen jetzt einen konkreten Plan, wie die Innenstadt wieder zum lebendigen Herzen Usingens werden kann.“